MTU: Clean-Sky-Triebwerksdemonstrator auf dem Prüfstand

SAGE-4-Demonstrator auf dem Prüfstand (© MTU)
SAGE-4-Demonstrator auf dem Prüfstand (© MTU)

Clean Sky ist das größte von der EU geförderte Luftfahrtforschungsprogramm: Über 600 Partner arbeiten an neuen Technologien für eine noch sauberere Luftfahrt von morgen. Mit dabei ist die MTU Aero Engines. Sie verantwortet einen Triebwerksdemonstrator, der jetzt auf dem Prüfstand in München getestet wird. Damit erreichen diese MTU-Forschungsarbeiten ihren Höhepunkt. Das wurde im Rahmen einer Feierstunde mit hochkarätigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, vom Clean Sky Joint Undertaking und von Forschungseinrichtungen gefeiert.

Das neue Demonstrator-Triebwerk trägt den Namen SAGE 4 (Sustainable And Green Engines) und ist einer von fünf Clean-Sky-Triebwerksdemonstratoren. „Unsere Basis ist die fortschrittliche Getriebefan-Technologie“, erklärte Technik-Chef Dr. Rainer Martens. Demonstriert wird die Technologiereife neuer gewichtssparender Bauweisen, Designs und Materialien, um künftige Getriebefan-Antriebe noch effizienter, emissionsärmer und leiser zu machen. Dabei konzentriert sich die MTU auf ihre beiden Paradedisziplinen Niederdruckturbine und Hochdruckverdichter.

Ziel der Bemühungen ist es, eine weiterentwickelte Getriebefan-Technologie insbesondere im Niederdruckbereich zusammen mit anderen europäischen Partnern zu validieren. Clean Sky hat noch eine zweite Stoßrichtung: Neben der Entwicklung neuer Technologien ist die Integration strategischer Partner, kleiner und mittlerer Firmen sowie von Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine zentrale Aufgabe des europäischen Technologieprogramms. Auch hier ist die MTU erfolgreich: An SAGE 4 haben über 20 europäische Partner mitgewirkt – Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Mit dem Getriebefan (GTF) realisiert die MTU zusammen mit Pratt & Whitney das Triebwerk der Zukunft. Der GTF ist ein technologischer Quantensprung, denn die neue Triebwerksarchitektur senkt den Kraftstoffverbrauch um 15 Prozent, reduziert die CO2-Emissionen um ebenfalls 15 Prozent und halbiert den Lärm nahezu. Von der MTU stammen eine Schlüsselkomponente – die schnelllaufende Niederdruckturbine – ohne die der GTF nicht funktionieren würde – sowie die vorderen vier Stufen des Hochdruckverdichters.

Parallel zu SAGE 4 bereitet sich die MTU auf das Nachfolgeprogramm Clean Sky 2 vor. Deutschlands führender Triebwerkshersteller agiert hier als eines von 16 Lead-Unternehmen der Luftfahrtbranche in Europa. Zur Erprobung der neuen Technologien werden wieder Demonstratoren genutzt, die zwischen 2017 und 2020 getestet werden sollen.

MTU, European-Aviation.net

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