Transaero macht das Licht aus

Transaero Boeing 737-700 (© O. Pritzkow)
Transaero Boeing 737-700 (© O. Pritzkow)

Die hochverschuldete russische Transaero Airlines hat heute (26.10.2015) den Flugbetrieb eingestellt, nachdem die einheimische Luftfahrtbehörde die Betriebslizenz kassiert hat. Am gestrigen Sonntag wurde ein Teil der geleasten Flotte nach Spanien ausgeflogen.

Laut Medienberichten soll sich der Schuldenberg auf umgerechnet 3,4 Milliarden Euro belaufen. Transaero litt unter der lahmenden Inlandskonjunktur, dem Verfall des Rubels und den westlichen Sanktionen gegenüber Russland.

Das Aus für Transaero zeichnete sich bereits vor einigen Wochen ab. Anfang September hatte die Aeroflot-Gruppe eine Übernahme angekündigt. Doch die notwendigen 75 Prozent bekam man nicht zusammen. Erschwerend kam hinzu, dass die Gläubiger eine Umschuldung ablehnten. Auch Staatsgarantien in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar wurden durch das Finanzministerium verweigert. Diese wären für eine Restrukturierung der Transaero notwendig gewesen. Am Monatsanfang wurde dann ein Insolvenzverfahren eingeleitet.

Transaero Boeing 737-800 (© Boeing)
Transaero Boeing 737-800 (© Boeing)

Kurz vor Schluss unternahm die ebenfalls russische S7 Airlines einen Rettungsversuch. Um ein Aeroflot-Monopol zu verhindern, wollte S7-Chef Filew seine S7 sowie deren Chartertochter Globus Airlines und Transaero in eine neue Airline-Gruppe einbringen. Dafür sollten mehrere Banken die Schulden der Transaero erlassen und im Gegenzug 49 Prozent an der neuen Gruppe erhalten. Dies wurde offensichtlich abgelehnt.

Die private Transaero wurde 1991 gegründet und war nach Aeroflot die zweitgrößte Airline Russlands. Seit Jahresbeginn hat Transaero jedoch mit schwer mit der Wirtschaftskrise in Russland zu kämpfen. Schon 2014 hatte die russische Regierung die angeschlagene Fluggesellschaft mit einer Garantie in Höhe von neun Milliarden Rubel unterstützt.