Grünes Licht für Übernahme von TNT Express durch FedEx

TNT Airways 747-400F (CC BY-SA 2.0 Brian)
TNT Airways 747-400F (CC BY-SA 2.0 Brian)

Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von TNT Express durch FedEx nach der EU-Fusionskontrollverordnung freigegeben. Beide Unternehmen bieten weltweit Paketzustelldienste an.

Nach einer im Juli 2015 eingeleiteten eingehenden Prüfung ist die Kommission zu dem Schluss gelangt, dass die Übernahme keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt, da FedEx und TNT nicht in besonders engem Wettbewerb stehen und ihre Konkurrenten auf allen betroffenen Märkten weiterhin genügend Wettbewerbsdruck auf das neu aufgestellte Unternehmen ausüben werden.

„Viele Unternehmen und Verbraucher sind stark auf bezahlbare und zuverlässige Paketzustelldienste angewiesen, zumal der elektronische Geschäftsverkehr immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Kommission hat daher die von der Übernahme betroffenen Märkte eingehend geprüft und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die europäischen Verbraucher durch die Übernahme keine Nachteile erleiden werden. Aus diesem Grund wurde der Zusammenschluss ohne Auflagen genehmigt“, erklärte die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager.

FedEx und TNT sind zwei der vier „Integratoren“, die gegenwärtig auf dem europäischen Markt Paketzustelldienste anbieten. Als solche verfügen sie über ein umfangreiches Luft- und Bodennetz für die Paketzustellung und können eine entsprechend breite Palette verlässlicher Dienstleistungen anbieten. Bei den anderen Integratoren auf dem europäischen Markt handelt es sich um DHL, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Post, und das US-Unternehmen UPS.

FedEx 767-300F Artwork (© Boeing)
FedEx 767-300F (© Boeing)

Die Untersuchung der Kommission

Die Kommission hatte die eingehende Prüfung der Übernahme von TNT Express durch FedEx eingeleitet, weil sie eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf bestimmten Märkten für die internationale Zustellung kleiner Pakete (bis 31,5 kg) im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) befürchtete. Dabei handelte es sich um

  • Märkte für internationale Expresszustellungen kleiner Pakete innerhalb des EWR (Abholung in einem EWR-Land und Zustellung in einem anderen EWR-Land) und
  • Märkte für Zustellungen kleiner Pakete außerhalb des EWR (Abholung in einem EWR-Land und Zustellung außerhalb des EWR).

Die Kommission hatte Bedenken, dass die beiden einzigen nach der Übernahme verbleibenden Konkurrenten – DHL und UPS – nicht genügend Wettbewerbsdruck auf das zusammengeschlossene Unternehmen ausüben würden. Unzureichender Wettbewerbsdruck könnte für Unternehmen und Verbraucher höhere Preise zur Folge haben.

Diese Bedenken wurden durch die eingehende Prüfung der Kommission zerstreut. Die Kommission stellte fest, dass der geplante Zusammenschluss weder im gesamten noch in einem wesentlichen Teil des EWR eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs bewirken würde.

Europäische Kommission

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