Eurowings zieht sich aus Dubai zurück

Eurowings Airbus A330-200 (© LH Technik)
Eurowings Airbus A330-200 (© LH Technik)

Eurowings, die neu aufgelegte Lowcost-Tochter der Lufthansa Group, wird im kommenden Sommer die Verbindung zwischen Köln/Bonn und Dubai einstellen. Durch die frei werdenden Kapazitäten sollen die Verspätungen auf anderen Langstrecken aufgefangen werden, sagte ein Pressesprecher gegenüber den Medien. Statt Eurowings soll dann die Lufthansa die Flüge in das Emirat übernehmen.

Die neue Eurowings steht in der Kritik. Gerade die Flüge in Richtung Karibik haben massive Verspätungen. Krassestes Beispiel ist ein Flug von Kuba: Passagiere kamen erst mit 68 Stunden Verspätung wieder am Flughafen Köln/Bonn an.

Pro Passagier mussten 600 Euro rückerstattet werden. Obendrauf legte das Unternehmen noch Fluggutscheine im Wert von je 250 Euro, berichtet das „Handelsblatt“. Im Schnitt sind die Flüge um 13 Prozent verspätet. Man habe die Anlaufphase unterschätzt und sei mit zu wenig Flugzeugen gestartet, hieß es.

„Wenn ein Luftfahrtunternehmen eine Langstrecken-Operation mit nur einem Flugzeug startet und keine wirklichen Reserven an Crews und Flugerät zur Verfügung hat, kann das Unternehmen sich im Fall eines operationellen oder technischen Problems nicht auf außerordentliche Umstände berufen. Grund für große Verspätungen ist in solchen Fällen allein die unternehmerische Entscheidung, den Flugbetrieb ohne die gebotene Anzahl von Ersatzflugzeugen, die auch kurzfristig einsetzbar sind, zu starten. Das kann ein Unternehmer zwar grundsätzlich tun, darf sich dann im Unregelmäßigkeitsfall aber nicht auf ‚außergewöhnliche Umstände‘ und ‚nicht vorhersehbare Ereignisse‘ berufen, um nicht entschädigungspflichtig zu sein“, sagte Prof. Dr. Ronald Schmid, Experte für Reiserecht.

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