Statt BER: Berlin-Schönefeld wird ausgebaut

Norwegian am Flughafen Berlin-Schönefeld (© O. Pritzkow)
Norwegian am Flughafen Berlin-Schönefeld (© O. Pritzkow)

Da der Flughafen BER weiter auf sich warten lässt und ständig neue Probleme auftauchen hat die Berliner Flughafengesellschaft FBB heute die ersten Weichen für den weiteren Ausbau des alten Standorts Berlin-Schönefeld gestellt. Der Aufsichtsrat gab in seiner heutigen Sitzung grünes Licht für ein 65-Millionen-Euro-Paket, das den Verkehrszuwachs in Schönefeld bis zur Eröffnung des BER absichert, den Bau des Regierungsflughafens ermöglicht und den mittelfristigen Ausbau des Standortes bis 2023 einleitet. Bis dahin rechnet die FBB mit bis zu 40 Millionen Passagieren im Berlin-Verkehr. Das Paket umfasst folgende Einzelprojekte:

  • Kurzfristige Anpassung von Schönfeld alt an die steigenden Verkehrszahlen

  • Planung für die Anpassung des Rollwegesystems SXF und BER

  • Planung der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur

  • Planung eines interimistisch zu nutzenden Low-Cost-Terminals im Midfield des BER

Der Ausbau der Schönefelder Infrastruktur erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bau des Regierungsflughafens in Schönefeld.

Berlins Regierender Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Michael Müller sagte: „Wir haben heute eine wichtige und wegweisende Entscheidung für den Luftverkehrsstandort Berlin getroffen: Wir haben heute gemeinsam die ersten Weichen für einen nachhaltigen Ausbau der Luftverkehrsinfrastruktur am Standort Schönefeld/BER auf bis zu 40 Millionen Passgiere im Jahr 2023 gesichert. So stellen wir sicher, dass die deutsche Hauptstadtregion auch in den nächsten Jahren gut erreichbar ist und der Bund nun den Bau des Regierungsflughafens starten kann.“

Flughafenchef Karsten Mühlenfeld sagte: „Der Ausbau der Flughafeninfrastruktur erfolgt in mehreren Stufen. Wir schaffen nun unmittelbar neue Terminalkapazitäten am alten Schönefelder Flughafen, starten aber gleichzeitig die Planungen für neue Kapazitäten am BER. Mit dieser mehrstufigen Strategie decken wir den Kapazitätsbedarf bis 2023, also über die BER-Eröffnung hinaus.“

Einzelprojekt 1:

Der Flughafen Schönefeld wird kurzfristig in den Jahren 2016 und 2017 für die steigenden Passagierzahlen ertüchtigt. So wird das Terminal B erweitert, um mehr Platz für Check-in und Sicherheitskontrollen zu schaffen. Zudem wird ein neues Terminal F westlich des Terminals D errichtet. Landseitig wird die Anfahrt für den Individual-, Bus- und Taxiverkehr verbessert. So werden Busvorfahrt, Fernbusparkplatz und Taxispeicher den steigenden Kapazitäten angepasst sowie das vorhandene Parkhaus saniert.

Einzelprojekt 2:

Die FBB stößt jetzt die Planungen für einen Ausbau der Flugbetriebsflächen an, um einen möglichst optimalen Rollverkehr während des bis 2023 geplanten Parallelbetriebs von Schönefeld und BER zu ermöglichen. Das Projekt umfasst Planung und späteren Bau mehrerer Vorfelder und Rollwege.

Einzelprojekt 3:

Die Flughafengesellschaft startet zudem die Planung einer an die steigenden Kapazitäten angepassten Ver- und Entsorgungsinfrastruktur am BER. Dieses Teilprojekt umfasst die Kapazitätsanpassungen für Zu- und Abwasser, Regenwasser, Strom, Fernwärme und -kälte, Bodenfilteranlage, Telekommunikations- und IT-Infrastruktur.

Einzelprojekt 4:

Die Flughafengesellschaft startet die Planungen für ein neues Low-Cost-Terminal in Verlängerung des Pier Nord des BER. Das Low-Cost-Terminal entsteht, weil sich im Zuge des Ausbaus des bis 2023 geplanten Baus des Regierungsflughafens die Kapazität am Flughafen Schönefeld reduzieren wird. Das neue Terminal erhält eine eigene Vorfahrt, ein Parkhaus und einen Taxispeicher. Im Low-Cost-Terminal sind alle Prozesse und Einrichtungen wie Check-in, Sicherheitskontrolle, Abflug- und Ankunfts-Gates sowie das Gepäckhandling unabhängig vom BER-Terminal vorhanden.

FBB, European-Aviation.net