A380neo: Airbus will noch abwarten

Airbus A380 (© O. Pritzkow)
Airbus A380 (© O. Pritzkow)

Der Verkauf des riesigen Airbus A380 ist nur noch schleppend. So gab es in diesem Jahr noch keinen einzigen Neuvertrag. Im Gegenteil: Durch die Insolvenz der russsischen Transaero musste Airbus sogar mehrere Lieferpositionen aus den Büchern streichen. Von der Gewinnzone ist das Programm also noch weit entfernt.

Und bald werden die ersten A380 auf den Gebrauchtmarkt kommen: 2016 sind die ersten A380 bei Emirates zehn Jahre alt. Dann laufen Leasingverträge aus und die Araber könnten die Jets abstoßen. Für Airbus wird es dann noch enger, denn so manche zögerliche Airline wie z.B. Turkish Airlines oder Saudi Arabian könnte dann eher dort zuschlagen.

Emirates steckt ohnehin kaum Geld in Kabinen-Upgrades, sondern tauscht lieber gleich das ganze Flugzeug gegen ein neues Exemplar. So bekniet der größte A380-Abnehmer seit einiger Zeit den Flugzeugbauer, doch bitte eine vergrößerte Version oder wenigstens eine überarbeitete A380 mit neuesten Triebwerken (neo-new engine option) analog zum A320neo/ A330neo-Programm aufzulegen.

A380neo erst nach 2022

Doch Airbus zögert, obwohl Emirates mit einem Auftrag über 200 A380neo lockt. Denn das A380-Programm hat Milliarden Euro Anschubfinanzierung gebraucht und ihr Geld noch lange nicht wieder eingespielt. Auch seien die Airlines inzwischen zögerlicher in ihrem Expansionsdrang, sagt Airbus Chef Fabrice Brégier. Eine leicht gestreckte Version mit neuen Triebwerken werde wohl erst nach 2022 auf den Markt kommen. Nur Emirates als Kunde reiche nicht, um nochmals Geld in die Hand zu nehmen.

Airbus hat seit Programmstart nur 317 Aufträge für den A380 eingesammt. Davon sind bereits 173 abgearbeitet. Wenn die Flaute weiter anhält, muss die Produktion von derzeit 30 auf 20 Jets pro Monat abgesenkt werden. Chef-Verkäufer John Leahy soll aktuell aber in fortgeschrittenen Verhandlungen über 32 A380 stecken.

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