Tunnel für Flughafen BER

Auf der Aufsichtsratssitzung ging es um die weitere Finanzplanung sowie einen Logistiktunnel

Rohbaufertige Tunnelröhre – allerdings in Leipzig (Foto: Prolineserver CC-BY SA 3.0)
Rohbaufertige Tunnelröhre – allerdings in Leipzig (Foto: Prolineserver CC-BY SA 3.0)

In seiner Sitzung am Freitag (11.6.2021) hat sich der Aufsichtsrat detailliert über die aktuelle Situation des Unternehmens informieren lassen und wichtige Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Infrastruktur des Flughafens beschlossen. In der umfangreichen Berichterstattung der Geschäftsführung standen die finanzielle Situation und die Entwicklung der Fluggastzahlen im Mittelpunkt.

Nachdem im ersten Quartal 2021 pandemiebedingt noch deutlich weniger Passagiere den BER genutzt haben als angenommen, stiegen die Fluggastzahlen seit April spürbar an. Durch das schwache Passagieraufkommen von Januar bis März blieben allerdings auch die Betriebserträge unter den Erwartungen des Wirtschaftsplans. Insgesamt ging die Geschäftsführung davon aus, dass die Erholung des Flugbetriebs wegen des 3. Lockdowns im gesamten ersten Halbjahr schwächer als erwartet ausfällt. Mit Verweis auf die anziehenden Buchungszahlen bei den Airlines und den Anstieg der Passagiere am BER, hielt die Geschäftsführung an der Einschätzung fest, im Jahr 2021 etwa 10 Millionen Passagiere am BER abfertigen zu können.

Zur wirtschaftlichen Situation der Flughafengesellschaft konnte die Geschäftsführung berichten, dass die Liquidität der FBB durch die Zusagen der Gesellschafter in diesem Jahr gesichert ist. Erst am vergangenen Mittwoch hatte der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses die Gesellschaftermittel des Landes Berlin für 2021 freigegeben.

Logistiktunnel geplant

Losgelöst von den aktuellen Passagier- und Finanzzahlen standen aber auch zukunftsorientierte Themen im Fokus. In einem ersten Durchgang informierte die Geschäftsführung über ihre Vorstellungen zur strategischen Weiterentwicklung der FBB nach Covid-19. Hier wurde eine ganze Palette von Themen der Betriebsprozesse, der Geschäftsentwicklung, der Unternehmenskultur und der Digitalisierung genauso angesprochen, wie die Entwicklung des BER zu einem CO2-neutralen und nachhaltigen Flughafen.

In diesem Zusammenhang stimmte der Aufsichtsrat dem Bau eines Logistiktunnels als Verbindung der Hangars und des ILA-Geländes an der Westseite des Flughafens mit den zentralen Vorfeldern vor dem Terminal 1 zu. Dies ist eine zwingende Voraussetzung für den reibungslosen Verkehr durch die Trennung der Luftfahrzeuge von den Logistikprozessen. Das Bauprojekt hat ein Volumen von 43 Millionen Euro und soll 2024, wenn das operative Vorkrisenniveau wieder erreicht ist, zur Verfügung stehen.

Dritter Geschäftsführer gesucht

In seiner Sitzung hat der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH außerdem das Aufsichtsratsmitglied Jörg Simon ab 1. Juli 2021 zu seinem Vorsitzenden gewählt. Er folgt damit auf Rainer Bretschneider, der zu diesem Termin ausscheidet und somit das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden abgibt. Außerdem wurde der Startschuss zur Suche eines dritten Geschäftsführungsmitglieds gegeben, das die Bereiche Airport- und Aviation-Management ausfüllen wird.

Rainer Bretschneider, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: „Bei allen aktuellen und noch drängenden Probleme für den BER in Sachen Passagierentwicklung und Finanzen müssen jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Wir stellen uns diesen Fragen mit einer erneuerten Mannschaft und einer intensiven Zukunftsorientierung, die auf einem guten Fundament aus der Vergangenheit aufbauen kann. Ich bin zuversichtlich, dass der FBB dies gut gelingen kann.“

Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: „Der Flugverkehr kommt wieder in Gang. Anfang Juni hatten wir schon über 20.000 Passagiere. Damit sind wir zwar von einer Normalität noch immer weit entfernt. Doch sinkende Infektionszahlen, die steigende Anzahl der COVID-19-Impfungen und damit verbundene Reise-Erleichterungen führen zu mehr Sicherheit: Mehr Menschen erfüllen sich jetzt ihre Urlaubsträume. In den Sommermonaten erwarten wir bis zu 50.000 Passagieren täglich.“

FBB

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