Ryanair bläst zum Angriff in Berlin

Boeing 737-800 der Ryanair (© O. Pritzkow)
Boeing 737-800 der Ryanair. Im Hintergrund der künftige BER Airport (© O. Pritzkow)

Ryanair hat heute in Berlin das Sommerprogramm 2016 vorgestellt. Demnach können die Berliner im kommenden Sommer von 18 neuen Strecken gegenüber dem Sommer 2015 profitieren. Insgesamt umfasst das Streckennetz ab der deutschen Hauptstadt dann 26 Verbindungen.

Wie schon berichtet, stationiert der Billigflieger Ende Oktober 2015 fünf Flugzeuge des Typs Boeing 737-800 am Flughafen Berlin-Schönefeld, das dadurch zur neuen Basis wird. Diese nehmen mit Beginn des Winterflugplans 17 neue Strecken auf. Neu ins Ryanair-Programm kommen dann Flüge nach Alicante, Athen, Barcelona, Bari, Bologna, Bratislava, Brüssel, Glasgow, Madrid, Malaga, Palermo, Palma, Riga, Rom, Venedig und Valencia.

Bereits Anfang September war die 4x täglich angebotene Verbindung Köln/Bonn – Berlin SXF angelaufen, die aber bislang aus Köln heraus geflogen wird. „Dies wird der Schauplatz für den größten Preiskampf im Winter,“verkündete Kenny Jacobs, Chief Marketing Officer von Ryanair. Der Billigflieger geht hier mit einem Kampfpreis von 9,99 EUR Endpreis in den Markt und senkt diesen anlässlich des 25. Jubiläums der Deutschen Einheit bis zum 3. Oktober nochmals um 25 Prozent. Die Konkurrenz in Form von Germanwings und Air Berlin fliegt ab Berlin-Tegel.

Zum Sommerflugplan 2016 kommt als neues Ziel dann noch Pisa hinzu. Außerdem werden die Frequenzen auf den bestehenden Routen nach Dublin, London und Mailand aufgestockt. Insgesamt gibt es dann 26 Routen ab Berlin SXF. Pro Woche werden 219 Flüge angeboten. Ryanair verspricht sich pro Jahr 3,5 Millionen Passagiere von und nach Berlin. Das wäre ein Zugewinn von einer Million Fluggäste.

Erklärtes Ziel ist es, den Marktanteil der Ryanair in Deutschland von derzeit fünf auf 20 Prozent zu steigern. „Deutschland ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für Ryanair, insbesondere Berlin“ sagte Jacobs. Gegenwärtig liegt man hier hinter der Lufthansa-Gruppe und Air Berlin auf Platz Drei. Aber die anderen haben Probleme: Lufthansa kämpft mit Streiks und Air Berlin mit der desaströsen Finanzlage. Daher kürzen beide ihr Flugprogramm. Und dies will Ryanair ausnutzen und den deutschen Airlines Marktanteile abjagen.

Um mehr Fuß zu fassen, eröffnet der Lowcost-Flieger aber nicht nur neue Basen und Routen, sondern startete vor einem Jahr auch sein „Always getting better“-Programm. Diese Charme-Offensive stellt eine Abkehr vom bisherigen Rambo-Image dar. Ryanair will den Kunden in den Mittelpunkt stellen und künftig nicht nur Flughäfen in der Pampa weitab der Metropolen anfliegen. Damit umwirbt Ryanair verstärkt auch Familien und Geschäftsreisende. Eine Strategie, die man sich wohl beim britischen Konkurrenten easyJet abgeschaut hat, die damit inzwischen sehr erfolgreich unterwegs ist.

Im zweiten Jahr sollen weitere Verbesserungen im Service dazukommen. Diese beinhalten eine neue Website sowie App, neues Interior Design an Bord, neue Uniformen für das Bordpersonal, eine verbesserte Bordverpflegung und attraktive neue digitale Features wie etwa die Preissicherungs-Funktion.

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