LH-Slots: Schlägt easyJet zu?

EasyJet will vermehrt die europäischen Drehkreuze anfliegen. Da kommt es gerade recht, dass Lufthansa wertvolle Slots abtreten muss.

Airbus A320neo in den Farben der easyJet (© Airbus)

Als der Lufthansa-Konzern aufgrund der Corona-Krise im Mai 2020 um staatliche Hilfe anfragen musste, machte die EU-Wettbewerbskommission u. a. zur Auflage, dass 24 Slots an den Drehkreuzen Frankfurt und München abgegeben werden müssen. Damit soll der Wettbewerb geschützt werden. Air France erging es ähnlich: sie muss der Konkurrenz täglich 18 Slots in Paris-Orly überlassen.

Schon vor der Krise hatte easyJet das Geschäftsmodell verstärkt auf Geschäftsreisende ausgerichtet. Wobei der Billigflieger jeden, der am gleichen tag hin- und zurückfliegt, als Geschäftsreisenden deklariert. Somit ist es nun durchaus denkbar, dass easyJet sich um die frei werdenden Slots an den gefragten deutschen Drehkreuzen bewirbt. Man werde nach der Krise jede Gelegenheit zum Wachstum nutzen, sagte CEO Johan Lundgren kürzlich in einem Interview. Die Krise werde Marktteilnehmer schwächen und dann werde man die Gelegenheit ergreifen, so Lundgren weiter. Bis Sommer 2022 haben Airlines Vorrang, die bislang noch keine Flugzeuge in Frankfurt und München stationiert haben.

Am Drehkreuz London-Gatwick war es bereits soweit: easyJet übernahm Slots von der strauchelnden Norwegian und stationiert jetzt zum Sommer 71 Jets. Auch Heathrow, Heimat-Airport von British Airways, hat der Billigflieger ins Auge gefasst.

op/European-Aviation.net

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