Flughafen München speichert CO2

Flughafen München schafft regionales Kompensationsprojekt – 1.900 Hektar Wald an Standorten in Niederbayern und in der Oberpfalz

Münchner Flughafen lässt Waldflächen zum „Klimawald“ umgestalten (Foto: FMG)

Die Flughafen München GmbH (FMG) startet ein in dieser Form einzigartiges und langfristiges Projekt zum Klimaschutz: Die FMG hat mit der Gräflich von Arco’schen Forstverwaltung eine Vereinbarung geschlossen, um bestehende Waldflächen in Niederbayern und in der Oberpfalz so zu gestalten, dass sie als „Klimawald“ möglichst viel Kohlendioxid speichern können.

Die FMG verfolgt das strategische Ziel, den Münchner Airport spätestens im Jahr 2030 CO2-neutral zu betreiben. Zur Erreichung dieses Ziels ist vorgesehen, dass die durch den Airport beeinflussbaren CO2-Emissionen bis zu diesem Zeitpunkt durch technische Maßnahmen um mindestens 60 Prozent reduziert werden und die verbleibenden 40 Prozent durch geeignete, möglichst in der Region angesiedelte Ausgleichsprojekte kompensiert werden.

Der neue Klimawald ist ein zentraler Baustein für diese geplante Kompensation. Dabei werden im Endausbau rund 1.900 Hektar bestehender Wald so optimiert sein, dass die Bäume möglichst viel CO2 speichern können. Darüber hinaus zielt die Umgestaltung des Baumbestandes darauf ab, einen möglichst klimaresistenten Wald zu schaffen, der gegenüber Schädlingen und extremen Wetterlagen widerstandsfähiger als der jetzige Bestand ist. Dies geschieht durch
eine gezielte Anpassung der Baumarten – unter anderem soll der Fichtenbestand reduziert und die Anzahl der Tannen, Douglasien sowie mehrerer Laubbaum-Arten erhöht werden. Auch die Anzahl der hier gepflanzten Bäume soll deutlich wachsen. Der so entstehende Klimawald MUC kann später jährlich rund 7.000 Tonnen CO2 zusätzlich binden, also rund ein Drittel mehr als vergleichbare Wirtschaftswälder. Dieses „Mehr“ nutzt der Flughafen zur Kompensation. Über den gesamten Projektzeitraum von zunächst 30 Jahren werden insgesamt rund 90.000 Tonnen CO2 zusätzlich gebunden.

Das Durchschnittsalter der Bäume wird von 65 auf 75 Jahre steigen – entnommene Bäume sollen bei der wirtschaftlichen Verwertung vorrangig als Bau- oder Möbelholz verwendet werden, damit das CO2 auch dann weiterhin möglichst lang gebunden bleibt. Weiterer positiver Effekt des Klimawaldes: Durch die Mischung der Baumarten und die nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen steigt auch die Vielfalt anderer Tier- und Pflanzenarten.

Die Flächen für den vom Flughafen München geplanten Wald stellt die Gräflich von Arco’sche Forstverwaltung zur Verfügung. Die fünf Projektstandorte im tertiären Hügelland und in den Flussauen Niederbayerns liegen in den Landkreisen Regensburg, Rottal-Inn, Deggendorf, Dingolfing-Landau und Landshut. Die FMG wird in das Klimawaldprojekt insgesamt rund 2,5 Millionen Euro investieren.

Im Klimawald wird durch ein kontinuierliches Monitoring der Holzzuwachs ermittelt. Die Basis dafür bilden die alle zehn Jahre stattfindenden, großen Forstinventuren. Zur Berechnung des CO2-Zuwachses im Klimawald dient ein Bilanzierungstool des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR), das von der Universität Göttingen gemeinsam mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut entwickelt wurde. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgt durch
die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, unterstützt wird die FMG zudem durch das Beratungsunternehmen ClimatePartner.

Flughafen München

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