ADV: Omikron-Welle bremst Reisewünsche

Trendumkehr zu Ostern erwartet

Flugzeuge auf dem Hamburger Vorfeld (© M. Penner/Hamburg Airport)

Die ersten Wochen im Jahr 2022 zeigen, die Corona-Pandemie hat die Flughäfen weiterhin im Griff. Die nach wie vor hohen Infektionszahlen und Reiseauflagen bremsen die Nachfrage aus. Bereits die Jahre 2020 und 2021 führten zu starken Verkehrseinbrüchen. Im Jahr 2021 konnten nur etwas mehr als 30 Prozent der Passagiere des Vorkrisenniveaus erreicht werden. Gegenüber dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 waren das 170 Mio. Passagiere weniger. Dennoch überwiegen der Optimismus für eine Trendumkehr und die Hoffnung auf Lockerungen, die auch dem Luftverkehr zugutekommen.

Derzeit liegt das wöchentliche Aufkommen an allen deutschen Flughäfen zusammen nur bei etwas mehr als eine Million Passagiere.

„Die Pandemie drückt nach wie vor das Gesamtaufkommen. Wir sind jetzt lediglich bei einem Drittel des Normalniveaus. Aktuell streichen Airlines weiterhin ihre Angebote zusammen, weil die Nachfrage pandemiebedingt sich einfach nicht erholen kann. Die komplizierten Reiseeinschränkungen und die hohe Infektionszahl durch die Omikron-Welle hemmen die Nachfrage der Fluggäste. Ein sich ständig ändernder Flickenteppich von länderspezifischen Corona-Bestimmungen verunsichern die Reisenden. Hohe Fallzahlen in den Reisezielgebieten erweisen sich ebenfalls als Nachfragekiller.“

Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV

Dennoch: Repräsentative Erhebungen des Flughafenverbandes ADV zeigen, dass das Mobilitätsbedürfnis der Menschen ungebrochen ist. Ausschlaggebende Faktoren für eine Flugbuchung sind Lockerungen der behördlichen Reisebeschränkungen. „Es gibt eine große aufgestaute Nachfrage nach Urlaubsreisen. Wir hoffen derzeit auf eine Belebung zum Osterreiseverkehr. Die in vielen Ländern beschlossenen Lockerungen der Corona-Auflagen stimmen uns hoffnungsfroh“, so Beisel.

Luftfracht wieder rückläufig

Im Cargobereich ist das Aufkommen seit über einem Jahr erstmals leicht rückläufig, liegt aber dennoch wöchentlich deutlich über 100.000t. Für Beisel kein Grund zur Beunruhigung: „Die über 102.000t umgeschlagenen Güter in der ersten Februarwoche sind ein hoher Wert. Der saisonal bedingte Rückgang der Cargozahlen Ende Januar/Anfang Februar steht im direkten Zusammenhang mit dem chinesischen Neujahrsfest, das in der globalen Logistik seine Spuren hinterlässt. Die Aufrechterhaltung der Logistikketten und damit die Sicherung der Grundversorgung zeigen die enorme Bedeutung für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Hier haben sich die Flughäfen nicht nur in Pandemiezeiten verdient gemacht.“

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