Lufthansa steigt ins Drohnen-Geschäft ein

Kameradrohne am Flughafen Frankfurt (© Lufthansa)
Kameradrohne am Flughafen Frankfurt (© Lufthansa)

Lufthansa Aerial Services (LAS), ein neues, bei der Lufthansa Consulting angesiedeltes Geschäftsmodell und DJI, der führende Anbieter von Drohnentechnologie, haben am 26. Januar eine Partnerschaft unterzeichnet, um gemeinsam kommerzielle Drohnen-Anwendungen für Großkunden zu entwickeln. Lufthansa Aerial Services integriert die nötige Hard- und Software in die offenen Systeme von DJI-Drohnen und tritt selbst als Drohnen-Betreiber für Großkunden auf. Ergänzt wird das Angebot durch intelligente Datenauswertungen. Ziel der Zusammenarbeit beider Firmen ist die Weiterentwicklung der Technologie nach spezifischen Kundenwünschen.

„Lufthansa Aerial Services ist ein idealer Partner für DJI zur gemeinsamen Marktentwicklung kommerzieller Drohnen-Anwendungen“, sagte Martin Brandenburg, europäischer Marketing-Direktor von DJI. „Das Feedback von Großkunden ist sehr wertvoll für die Weiterentwicklung unserer Produkte.“

„Das Marktpotenzial wächst unaufhaltsam durch die regulatorische Öffnung sowie die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts und die Innovation, die DJI als Weltmarktführer angestoßen hat. Unsere Ziel-Anwendungen umfassen eine Vielzahl ziviler, kommerzieller Einsatzgebiete etwa zu Inspektions-, Mess- und Überwachungszwecken“, erklärt Christian Hartmann, Programm-Direktor von Lufthansa Aerial Services.

Ein erstes Pilotprojekt von Lufthansa Aerial Services war die Inspektion von Rotorblättern an Windkraftanlagen mit einer Drohne von DJI. Diese Inspektionen werden heute hauptsächlich noch von Industriekletterern erledigt – ein gefährlicher Job, der zudem sehr zeitaufwändig ist und keine Vergleichsdaten für die Zukunft liefert. Drohnen dagegen können gefahrlos ein Windrad abfliegen und zusätzlich Daten sammeln. Diese geben für die Zukunft Aufschluss, in welchem Turnus ein Rotorblatt inspiziert und gewartet werden muss.

Lufthansa Aerial Services ist darüber hinaus in Projekte der Luftfahrtbranche an und im Umfeld von Flughäfen involviert. Die jüngsten Tests wurden mit Fraport und DFS am Frankfurter Flughafen durchgeführt. Auch an Inspektionen von Flugzeugoberflächen wird aktuell gemeinsam mit Lufthansa Technik gearbeitet.

Weiterhin plant LAS den Einsatz von Drohnen mit Video- oder Wärmebildkameras, die tägliche Kontrollen von Infrastruktur wie Windkraft- und Photovoltaikanlagen, Strom- und Eisenbahntrassen sowie oberirdisch verlegten Pipelines ermöglichen sollen. Drohnen-Technologie vereinfacht zudem Fortschrittskontrollen und Messungen für die Bau- und Rohstoffindustrie sowie für den Agrarsektor.

Zwar sind Drohnen heute im Handel einfach zu erwerben. Doch die meisten LAS- Großkunden und Drohnenhersteller wollen die Drohnen nicht selbst betreiben, da dies kein Teil ihres Kerngeschäfts ist. Infolge der technologischen Komplexität und des erforderlichen Aviation-Knowhows in Bezug auf regulatorische und operationelle Anforderungen und der daraus resultierenden Qualitäts- und Sicherheitsthematiken, werden viele Großkunden die Auslagerung dieses Geschäfts bevorzugen.

„Lufthansa wird Kunden perspektivisch alles aus einer Hand anbieten“, so Dr. Andreas Jahnke, Managing Director der Lufthansa Consulting. „Das beinhaltet alles von der Anwendungsberatung, über den Drohnenbetrieb mit Datenauswertung, hin zur Ausbildung und Zertifizierung von Drohnenpiloten bei der Lufthansa Flight Training und sogar Versicherungslösungen im Drohnenkontext durch die Delvag, den Lufthansa-internen Versicherer.“

Lufthansa

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