Leipzig-Halle: Zentrales Drehkreuz für Hilfsgüter

Der Flughafen Leipzig/Halle verstärkt seine Aktivitäten als humanitäres Drehkreuz: So starteten jüngst zwei weitere Hilfsgüterflüge nach Windhoek in Namibia.

Fracht steht vor einer An-124 der Volga-Dnepr bereit (Foto: Flughafen LEJ)

Der Flughafen Leipzig/Halle verstärkt seine Aktivitäten als humanitäres Drehkreuz: Ende der vergangenen Woche starteten zwei weitere Hilfsgüterflüge vom Leipzig/Halle Airport (LEJ) nach Windhoek in Namibia. An Bord der Maschinen vom Typ Antonow 124 befanden sich dringend benötigte medizinische Hilfsgüter, darunter Masken und Beatmungsgeräte, für das stark von der Corona-Pandemie betroffene Land. Insgesamt besteht die Hilfslieferung der Bundesregierung aus mehr als 600 Paletten, die von der russischen Airline Volga-Dnepr ins südliche Afrika geflogen wurden. Die Beladung der AN 124 wurde von PortGround, einem auf Flugzeug- und Frachtabfertigung spezialisierten Tochterunternehmen der Mitteldeutschen Flughafen AG übernommen. Auftraggeber ist das Europäische Amt für Katastrophenschutz und Humanitäre Hilfe (ECHO).

Anfang 2021 haben die Volga-Dnepr-Gruppe und der Flughafen eine Absichtserklärung zur Stärkung des humanitären Hubs in Leipzig/Halle unterzeichnet.  „Diese Hilfsflüge zeigen nicht nur unser Engagement im humanitären Bereich, sondern sie sind auch ein logischer Schritt für die weitere Entwicklung einer langfristigen strategischen Zusammenarbeit zwischen dem Airport Leipzig/Halle und der Volga-Dnepr-Gruppe“, sagt Yulia Celetaria, Global Healthcare Director der Volga-Dnepr-Gruppe. „Die Flüge nach Namibia, die wir in Zusammenarbeit mit Maersk organisiert haben, sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Sie fanden in der gleichen Woche statt, in der wir Feuerwehrausrüstung nach Griechenland und Maschinen zur Herstellung von Impfstoffen nach Indien transportierten und stehen für unsere Bereitschaft, den Hilfs- und Rettungssektor zu unterstützen“.

Beladung einer An-124 der Volga-Dnepr (Foto: Flughafen LEJ)
Beladung einer An-124 der Volga-Dnepr (Foto: Flughafen LEJ)

Im Rahmen des Programmes RescEU, das ebenfalls durch ECHO initiiert wurde, soll am Flughafen Leipzig/Halle künftig ein neues Logistikzentrum für Katastrophenschutz etabliert werden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wird den Standort im Umfeld des Airports aufbauen. Beide Partner haben auch in der Vorbereitung der Flüge eng zusammengearbeitet. So wurde eine reibungslose und schnelle Abwicklung möglich.

Wichtiges Drehkreuz für medizinische Güter

Neben dem regulären Passagier- und Frachtverkehr dient der Flughafen Leipzig/Halle als Umschlagplatz für medizinische Hilfsgüter und Schutzausrüstung. So wurden im ersten Halbjahr 2021 – neben dem regulären Verkehr – bereits rund 70 Frachtcharterflüge abgefertigt, die Millionen von Corona-Tests und Schutzausrüstung transportierten.

Die EU und die Mitgliedstaaten richten Logistikzentren ein, um auch in Krisensituationen die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können. Über diese Logistikzentren wird neben der Beschaffung, Einlagerung und Pflege von Schutzausrüstung im Bedarfsfall auch die logistische Verteilung organisiert.

Als viertgrößter Luftfrachtumschlagplatz Europas sichert der Airport wichtige Logistik- und Versorgungsketten für die Industrie und Bevölkerung. Insgesamt steuern rund 60 Fracht-Airlines den Airport an und bedienen ein Streckennetz, das über 200 Ziele weltweit umfasst.

Flughafen Leipzig/Halle

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