Iran: Airbus und Boeing stehen in den Startlöchern

Boeing 747SP der Iran Air (GNU 12. D. Pichugin)
Boeing 747SP der Iran Air (GNU 12. D. Pichugin)

Der Iran hat alle Auflagen des Atomabkommens umgesetzt. In Kürze werden daher die Sanktionen gegen das Land aufgehoben. Vor allem die Zivilluftfahrt litt besonders darunter. So ist die Erneuerung der Flotten oberste Priorität. Selbst die Ersatzteilversorgung wurde in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger.

Nun meldet der iranische Transportminister, er habe bei Airbus 114 Flugzeuge bestellt. Sie sollen nach Aufhebung der Sanktionen geliefert werden. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt.Laut Medienberichten soll es sich aber um teils gebrauchte Flugzeuge der Typen A320 und A340 handeln. Von Airbus gibt es bislang keine Mitteilung dazu. Der Hersteller könnte aber zumindest die Gebrauchtmaschinen, die bei einer Airbus-Tochter geparkt sind, rasch liefern.

Iran Air verfügt gegenwärtig über 45 Flugzeuge mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren, wobei das älteste Muster (Boeing 747SP) sogar 38 Jahre alt ist. Ansonsten sind zu finden: Airbus A300B2/4, A300-600, A310-300, A320-200, Boeing 747-200, MD-82 und Fokker 100.

Mahan Air Airbus A310-300
Mahan Air Airbus A310-300 (GFDL 1.2 D. Pichugin)

Bei Mahan Air sieht es nicht wesentlich anders aus. Das Durchschnittsalter der 65 Maschinen liegt bei 23,6 Jahren, wobei das älteste Muster, ein A300B2, auch schon 35 Jahre auf dem Buckel hat. Daneben sind zu finden: A300-600, A310-300, A340-300/-600, Boeing 747-300/-400 und BAe 146/Avro RJ. Mahan Air hatte sich jedoch 2015 bei Airbus schon einige Gebrauchtmuster gesichert. Dabei handelt es sich meist um ex-Virgin Atlantic-Flugzeuge der Muster A340-600 und A321.

Doch auch Boeing soll ähnliche Deal vorbereitet haben, berichtet das Handelsblatt. Dabei geht es vor allem um die Muster 737 und 777. Bei Bombardier und Embraer wird man sicher auch einige Regionaljets besorgen. In den kommenden zehn Jahren braucht der Iran knapp 600 Flugzeuge, lautet eine aktuelle Prognose. Zugleich muss auch die Infrastruktur am Boden ausgebaut werden.

European-Aviation.net