Flughafen Hahn im Sinkflug

Ryanair musste unlängst den ersten Gewinnrückgang seit 5 Jahren vermelden. Verlassen die Iren jetzt den Hunsrück Airport?

Ryanair am Flughafen Hahn (© O. Pritzkow)
Ryanair am Flughafen Hahn (© O. Pritzkow)

Im Internet grassiert ein Witz über Ryanair-Chef Michael O’Leary. Der Ire ist begeistert, dass er in einer Hotelbar in Manchester nur ein Pfund für ein Pint Guinness zahlen muss. Als dann Kosten für Glas, Sitzplatz und Laptop-Nutzung hinzukommen, verlangt O’Leary wütend den Manager zu sprechen und bekommt eine E-Mail-Adresse. Nie wieder werde er in die Bar gehen, schreit er schließlich. Barmann: „Aber wir sind das einzige Hotel, das Pints für ein Pfund verkauft.“

Ein böser Witz, der aber viel über den irischen Billigflieger aussagt, der am Montag den ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren verkünden musste. Schlechte Zahlen sind das eine, ein mieses Image das andere. Die jüngsten Streiks und die harte Reaktion aus Dublin haben Spuren hinterlassen. Auch im Hunsrück.

Der letzte macht das Licht aus

Am Flughafen Hahn, der abhängig ist von seinem großen Kunden aus Irland, sind im September die Passagierzahlen um mehr als 20 Prozent gegenüber September 2017 zurückgegangen. Ryanair hatte zum Winterflugplan bereits ausgedünnt. Informationen über einen möglichen kompletten Abzug des Billigfliegers vom Hahn verschärfen die Situation. Verlassen die Iren tatsächlich den Hunsrück, heißt es: Der Letzte macht das Licht aus. Aus Sicht von Ryanair gibt es keine Argumente, die zwingend für den Hahn sprechen.

Luxemburg bleibt für die Airline interessant, und Frankfurt bietet gegenüber Rheinland-Pfalz starke Standortvorteile. Der tolle Businessplan der chinesischen Gruppe HNA für den Hahn vom vergangenen Jahr erweist sich immer mehr als Luftnummer.

Markus Lachmann/ots/Allg. Zeitung Mainz

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