BER: 600 Brandschutzwände falsch errichtet

Blick in den Flughafen BER (© O. Pritzkow)
Blick in den Flughafen BER (© O. Pritzkow)

Schon wieder eine Panne am Flughafen BER: 600 als Brandschutzwände deklarierte Wände sind gar keine – sie wurden nur in Leichtbauweise errichtet. Das gab Flughafenchef Karsten Mühlfeld am Montag vor dem BER-Sonderausschuss des Brandenburger Landtags bekannt.

Um die geforderte Brandschutzklasse zu erreichen, müssten Stützen eingebaut oder Wandteile verstärkt werden, sagte Mühlfeld. Nur ein sehr geringer Teil müsse komplett neu errichtet werden. Ein Teil dieser „Ertüchtigungsmaßnahmen“ sei bereits angegangen worden.

Mühlfeld wandte sich auch gegen die reißerische Berichterstattung, wonach 600 Wände komplett abgerissen werden müssten.

„Diese Sanierungsmaßnahmen mit einer Entkernung oder gar Abrissmaßnahmen gleichzusetzen, wie es derzeit in einzelnen Berichten geschieht, ist Unsinn. Ich habe in der vergangenen Woche gesagt, dass wir auch künftig auf Vorgänge aus der Vergangenheit stoßen, die auf den ersten Blick unfassbar erscheinen. Dies ist so ein Thema. Aber dieses Thema ist in den derzeitigen Projektstatus eingepreist. Wir haben am Freitag vergangener Woche gesagt, wir haben drei bis vier Monate Verzug. Daran hat sich heute nichts geändert.“

Erst letzte Woche wurden Teile der Terminalhalle durch die Bauaufsicht gesperrt, weil im Dach zu schwere Rauchgas-Ventilatoren verbaut wurden. Wegen der andauernden Verzögerungen hat der FBB-Aufsichtsrat kürzlich den Ausbau des alten Standorts Schönefeld beschlossen und mit Planungen für mehr Kapazitäten am BER begonnen.

Nach derzeitiger Planung sollte der BER im März 2016 baulich fertig gestellt sein. Diese verzögert sich nun um weitere 3-4 Monate, musste Mühlfeld einräumen. Er hält aber weiterhin an einem Eröffnungstermin „im 2. Halbjahr 2017“ fest.

European-Aviation.net