Neue Verzögerung bei Mitsubishi MRJ

Mitsubishi Aircraft Corp. und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) haben am Weihnachtstag eine weitere Verzögerung beim Regionaljet MRJ einräumen müssen. So wird die geplante Auslieferung an den einheimischen Erstkunden ANA sich um ein ganzes Jahr auf das zweite Quartal 2018 verschieben. Damit wird ANA den Jet fünf Jahre später als geplant einführen können.

Am 11. November feierte der Prototyp nach mehrmaligen Aufschüben endlich seinen Erstflug. Auch die folgenden Testflüge seien gut verlaufen, teilte der japanische Flugzeugbauer mit. Man habe jedoch einige Probleme entdeckt, die Korrekturen an Zelle und Steuerungssoftware nötig machen. Für die Zulassung müsse der Jet 150 Prozent der Belastung im Flugbetrieb aushalten.

Mit MRJ70 (76 Sitze) und MRJ90 (88 Sitze) versucht Mitsubishi eine neue Regionaljet-Familie aufzubauen. Geplant ist zudem ein MRJ100X mit 100 Sitzen. Als Antrieb dient das „PurePower Geared Turbofan“ von Pratt & Whitney. Dank der verbauten Schaltbox können alle Triebwerksteile in ihrem jeweiligen Optimum betrieben werden und so Treibstoff sparen. Der Hersteller verspricht einen Verbrauch, der 20 % unter dem jetziger Regionaljets dieser Größe liegt.

Wie schon gemeldet wird der MRJ im kommenden Jahr auch Flugtests vom Grant County International Airport am Moses Lake im US-Bundesstaat Washington durchführen. Denn mit Trans States Holding, SkyWest Airlines und Eastern Air Lines gibt es hier gleich drei Kunden, die zusammen 170 Jets fest bestellt haben. Hinzu kommt nochmal die gleich Anzahl an Optionen. Ansonsten haben sich bislang nur ANA, Japan Airlines und Air Mandalay für den MRJ entschieden.

European-Aviation.net