Iraqi Airways mietet griechischen Airbus für Europa-Flüge

Airbus A320-200 der Aerovista (© Moyendan)
Airbus A320-200 der flyVista (© Moyendan)

Iraqi Airways hat eine Lösung gefunden, ihre europäischen Ziele weiter anzusteuern, nachdem die EU die irakische Fluggesellschaft wegen Sicherheitsbedenken und fehlenden Dokumenten aus ihrem Luftraum kürzlich verbannte.

Demnach will sie einen Airbus A320-200 mit der griechischen Registrierung SX-BDS auf ACMI-Basis anmieten (Aircraft, Crew, Maintenance, Insurance – also Flugzeug samt Besatzung, Wartung und Versicherung). Der Airbus wird dabei von der griechischen Hermes Airlines betrieben. Diese sei eine nach EASA-Regeln zugelassene europäische Airline. Somit stehe den Flügen im Namen der Iraqi Airways nichts im Weg, teilte die Aerovista Group, die das Geschäft offenbar eingefädelt hat, mit.

Die in Dubai ansässige Aerovista verfügt neben zwei A320-200 auch über drei Boeing 737-300 und eine 737-500. Das Unternehmen hat sich auf Charter und ACMI und weitere Leasingpakete spezialisiert. Mit VistaGeorgia betreibt man zudem eine Airline in Georgien. flyVista ist wiederum eine Lowcost-Marke der VistaGeorgia.

Im vergangenen Jahr hatte Iraqi Airways eine „Third Country Operator (TCO)“ Autorisierung beantragt, um nicht mit jedem einzelnen EU-Land plus der vier Länder Verkehrsrechte aushandeln zu müssen. Nach Sichtung der eingereichten Unterlagen wurde der Carrier im Frühjahr zu einer technischen Konsultation nach Bonn geladen. Hierfür wurden weitere Dokumente angefordert, die die Airline aber nicht einreichte. Dies brachte dann den Stein ins Rollen. Letztlich seien aber Sicherheitsbedenken ausschlaggebend gewesen, heißt es aus EU-Kreisen.

Nun sind alle Flugzeuge, die in der Betriebslizenz (AOC) der Iraqi Airways eingetragen sind, aus dem EU-Luftraum verbannt. Hunderte Passagiere sitzen fest. Die Airline kann aber Fluggerät von zugelassenen Fluggesellschaften anmieten, um Fluggäste heimzufliegen bzw. die Routen aufrecht zu erhalten.