IAG will nur noch gebrauchte A380 anschaffen

Neue Abfuhr für den Superjumbo von Airbus: IAG-Chef Willie Walsh sagte heute auf einer Konferenz, dass der Konzern, zu dem British Airways, Iberia und Vueling gehören, die ausstehenden sieben Optionen für den Airbus A380 nicht mehr wahrnehmen werde. „Sie sind schlicht zu teuer,“ so Walsh.

Dabei besteht durchaus Bedarf sowohl bei der britischen als auch spanischen Tochter. Walsh sprach von fünf bis sechs Flugzeugen. Diese werde man aber auf dem Gebrauchtmarkt beschaffen. So stehen könnten bei Emirates demnächst die ersten Ausmusterungen nach einer typischen Leasingzeit von zehn Jahren anstehen. Die arabische Airline ist der weltweit größte A380-Betreiber und hat noch gut 150 Auslieferungen in den Büchern zu stehen. Statt ältere Muster auf einen neuen Kabinenstandard umzurüsten, werden sie bei Emirates gegen neue Muster getauscht.

Und auch bei Singapore Airlines laufen Ende 2017 die Leasingverträge für die ersten A380 aus. Noch wurde aber nicht entschieden, ob man die Jets zum Restwert übernimmt oder zurückgibt – u.a. an die deutschen A380-Fonds von Doric und Dr. Peters. Beide Firmen bestätigten Gespräche mit Interessenten für fünf mögliche Leasing-Rückläufer.

British Airways hat aktuell zehn A380 in der Flotte. Zwei weitere werden in diesem Jahr ausgeliefert. Der Neupreis liegt bei 432,6 Millionen US-Dollar – hohe Rabatte sind aber üblich. Airbus hatte vor kurzem die Preise erhöht. Experten setzen die Restwerte der A380 aus den Baujahren 2007 und 2008 mit 90-110 Millionen US-Dollar an.

Sorgenkind A380

Der A380 bleibt das Sorgenkind bei Airbus. Im vergangenen Jahr konnte kein einziges Flugzeug verkauft werden. Durch die Pleiten von Transaero (Russland) und Skymark (Japan) brachen sogar Aufträge weg. Insidern zufolge übernimmt die japanische ANA aber wohl drei der sechs Skymark-A380-Aufträge. Ferner wurden drei neue A380 bei einer Airbus-Tochter geparkt. Im laufenden Jahr sollen, wie schon 2015, insgesamt 27 A380 an Kunden ausgeliefert werden.

European-Aviation.net