Germania freut sich auf A320neo

Bei der Berliner Fluggesellschaft sind die Vorbereitungen zur Übernahme der ersten Airbus A320neo angelaufen. Der erste Jet soll 2020 kommen.

Airbus A320neo in Germania-Farben (© Airbus)

Mit umfangreichen Maßnahmen im Bereich Technik und Flugbetrieb bereitet sich die Germania Gruppe auf die Einflottung von 25 werksneuen A320neo-Flugzeugen ab Januar 2020 vor. Während eines Pressetermins beim Flugzeughersteller Airbus am Mittwoch in Hamburg-Finkenwerder informierte CEO Karsten Balke über die Investition in das neue Fluggerät und die Vereinheitlichung der Flotte, die für Germania die umfangreichste Modernisierung innerhalb der Firmengeschichte darstellt.

Mit dem neuen Fluggerät gehen zahlreiche Effizienz-Verbesserungen einher: Germania rechnet mit einer Reduzierung des Kerosinverbrauchs um 15 Prozent pro Sitzplatz, was auch den Kohlendioxid-Ausstoß verringert. Die Kosteneinsparungen im Bereich der Wartung werden wegen des neuen Geräts und auch im Hinblick auf die Vereinheitlichung der Flotte auf mehr als 5 Prozent geschätzt. Zur technischen Verbesserung der A320neo-Flugzeuge gehört weiterhin die Reduzierung der Lärmemissionen um fast die Hälfte der bisherigen Werte. Ebenso sinken die Stickstoffemissionen mit dem neuen Fluggerät um 50 Prozent. Das Flugzeug, das in weniger als 20 Sekunden auf 200 km/h beschleunigt, kann am Ende seines Lebenszyklus zu 85 Prozent recycelt werden. Sharklets, sparsame Triebwerke und moderne Bauweisen bieten dem A320neo wichtige Vorteile innerhalb der Airbus-Familie.

Schon jetzt sind bei Germania Vorbereitungen angelaufen, wonach einerseits mehr Piloten und Pilotinnen zur Führung von Airbus-Flugzeugen befähigt werden, andererseits wird auch das gesamte technische Set-up der Germania Technik auf die neuen Bedürfnisse angepasst. Hierzu gehören die Beschaffung von erforderlichen Spezialwerkzeugen und Ersatzteilen, die Rekrutierung von zusätzlichem Personal, technische Schulungen und die Erweiterung der Genehmigung des Luftfahrt-Bundesamtes.

Karsten Balke, CEO Germania, und Olaf Lawrenz, Senior Vice President A320 FALs – Hamburg, Toulouse, Tianjin and Mobile at Airbus, im Gespräch vor dem Airbus-Werksshuttle der Germania in Hamburg-Finkenwerder (© Airbus)

„Als etablierte deutsche Fluggesellschaft sind wir sehr stolz, mit dem in Europa führenden Hersteller und Unternehmenspartner Airbus diesen wichtigen Schritt zu gehen”, sagte Balke. „In einem mehrstufigen Entscheidungsverfahren haben wir uns für das moderne und effiziente Produkt A320neo entschieden und sind überzeugt vom Qualitätssprung und der Verlässlichkeit des Produkts.”

Bestellung in Farnborough 2016

Germania hat im Juli 2016 einen Vertrag über die Auslieferung von 25 Flugzeugen vom Typ A320neo sowie die Option auf 15 zusätzliche Flugzeuge desselben Typs unterschrieben. Die bestellten Flugzeuge werden mit 180 Sitzen und der neuesten Generation von Pratt & Whitney PurePower Geared Turbofan™ Triebwerken ausgestattet sein.

Die Auslieferung der neuen Fluggeräte wird sukzessive ab 2020 erfolgen: 10 Flugzeuge werden bereits im ersten Halbjahr 2020 erwartet, für 2021 sind 5 weitere geplant. In 2022 sollen die übrigen 10 Jets übergeben werden. Im ersten Schritt sollen die derzeit fremdgeleasten Flugzeuge die bisherige Flotte verlassen. Danach werden die neuen Airbusse auch die aktuell von Germania betriebenen Boeings ersetzen. Im gesamten Streckennetz der Germania-Gruppe, zu der die Germania Fluggesellschaft mbH mit Sitz in Berlin und die Schweizer Germania Flug AG zählen, soll zukünftig eine einheitliche Airbusflotte zum Einsatz kommen.

Boeing-Piloten werden umgeschult

Vor dem Hintergrund der umfassendsten Flottenerneuerung in der Firmengeschichte der Germania hat die Airline die Weichen für den Umbau auf einheitliches Fluggerät gestellt. Innerhalb der nächsten 15 Monate sollen die im Bestand befindlichen zehn Flugzeuge vom Typ Boeing 737-700 ausgeflottet und durch Airbus-Maschinen ersetzt werden. Die ersten drei Boeing-Flugzeuge werden dabei schon bis Ende April ausgeflottet, die letzte Boeing soll Germania spätestens bis zum Beginn der Sommersaison 2019 verlassen.

Gemeinsam mit Airbus und weiteren Flugschulen organisiert Germania ein firmeninternes Programm für alle Boeing-Piloten, auf Airbus-Maschinen umzuschulen und ein Type-Rating für den neuen Arbeitsplatz zu erwerben.

Germania

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