Europa verbannt Boeing 737 MAX

Da  es immer Parallelen zu einem Absturz in Indonesien gab, wurden Starts, Landungen und Überflüge verboten.

Boeing 737 MAX im Flug (© Boeing)
Boeing 737 MAX im Flug (© Boeing)

Nach dem tragischen Absturz einer Boeing 737 MAX 8 der äthiopischen Fluggesellschaft Ethiopian Airlines am 10. März 2019 (Flug ET302 von Addis Abeba nach Mombasa) hat die europäische Luftfahrtbehörde EASA am 12. März 2019 den europäischen Luftraum für diese Muster Boeing 737 MAX 8 und MAX 9 als Vorsichtsmaßnahme ab 19.00 Uhr UTC gesperrt. Zuvor hatten bereits einzelne Länder Starts, Landungen und Überflüge untersagt.

European-Aviation.net

Kommentar

Ende Oktober 189 Tote beim Absturz einer fast nagelneuen Boeing 737 Max 8 in Indonesien, kaum fünf Monate später 157 Tote beim Absturz eines baugleichen Flugzeugs in Äthiopien: Da kann es im Ernst keine Alternative zu vorläufigen Überflug- und Landeverboten geben, zumal sich die Katastrophe beide Male kurz nach dem Start ereignete. Die Sicherheit der Passagiere und Besatzungsmitglieder muss Vorrang vor dem wirtschaftlichen Schaden haben, der allerdings für Boeing sehr hoch sein wird.

Anders verhält es sich mit juristischen Konsequenzen. Zwar wird irgendwann die Frage gestellt werden müssen, wer für einen möglichen Konstruktionsfehler verantwortlich ist. Genauso für das nach dem Unglück in Indonesien angekündigte Software-Update, sofern die Absturzursache die gleiche ist und der Fehler nicht beseitigt wurde. Bis dahin verbietet sich jede Schuldzuweisung. Mindestens einmal haben sich Beobachter schon getäuscht: vor vier Jahren beim Absturz einer Germanwings-Maschine über den Alpen mit 150 Toten. Schnell machten einige die Sparmaßnahmen des Mutterkonzerns Lufthansa verantwortlich. Zu schnell, wie sich herausstellte.

Westfalen-Blatt

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