EU legt neue Schwarze Liste vor

Iraqi Airways Boeing 737-800 (© O. Pritzkow)
Iraqi Airways Boeing 737-800 (© O. Pritzkow)

Die Europäische Kommission hat heute die Liste von Fluggesellschaften aktualisiert, für die in der EU Flugverbote oder Betriebsbeschränkungen gelten. In diesem Rahmen wurde das kasachische Unternehmen Air Astana von der Liste gestrichen, während Iraqi Airways neu hinzugefügt werden musste.

Nur wenige Tage nach der Annahme einer neuen Luftfahrtstrategie für Europa hat die Europäische Kommission heute die Liste von Fluggesellschaften aktualisiert, für die in der EU Flugverbote oder Betriebsbeschränkungen gelten. Diese Liste ist für die Gewährleistung der Einhaltung höchster Flugsicherheitsstandards, die eine absolute Priorität der Kommission darstellt, in der EU von zentraler Bedeutung. Sie ergänzt die neue Regelung zur Genehmigung von Drittlandsbetreibern, die seit Juni 2015 schrittweise umgesetzt wird, um die Flugsicherheit weiter zu erhöhen und den bürokratischen Aufwand zu verringern.

Im Rahmen der Aktualisierung wurde die kasachische Fluggesellschaft Air Astana von der Liste gestrichen, die seit 2009 in der EU einer Betriebsbeschränkung unterlag, während Iraqi Airways aufgrund nicht behobener Sicherheitsbedenken neu aufgenommen wurde.

Air Astana Airbus A320-200 (© Air Astana)
Air Astana Airbus A320-200 (© Air Astana)

Die für den Verkehrsbereich zuständige EU-Kommissarin Violeta Bulc erklärte dazu: „Die Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards im Luftverkehr in Europa ist ein zentrales Anliegen der Kommission. Dazu haben wir am Montag im Rahmen der Luftfahrtstrategie die Sicherheitsbestimmungen der EU aktualisiert und heute die neue Flugsicherheitsliste angenommen. Ich freue mich, dass wir Air Astana nach sechs Jahren Arbeit von der Liste streichen konnten. Andere kasachische Fluggesellschaften mussten wir dagegen im Interesse der Sicherheit auf der Liste belassen und Iraqi Airways neu hinzufügen.“

In der neuen Liste sind zur Zeit keine Luftfahrtunternehmen aus Thailand aufgeführt. Die Kommission und die Europäische Flugsicherheitsagentur (EASA) wollen auch weiterhin gemeinsam mit den thailändischen Behörden an der Verbesserung der Flugsicherheit in diesem Land arbeiten. Sie werden künftige Entwicklungen jedoch aufmerksam verfolgen, und falls sie dies zum Schutz der Fluggäste vor Sicherheitsrisiken für erforderlich hält, kann die Kommission vorschlagen, eine oder mehrere Fluggesellschaften aus Thailand in die Flugsicherheitsliste aufzunehmen.

Neue Schwarze Liste

Die aktualisierte EU-Flugsicherheitsliste – die am 11. Dezember veröffentlicht wird – umfasst alle in den folgenden 20 Staaten zugelassenen Fluggesellschaften (insgesamt 228), da die Luftfahrtbehörden dort die erforderliche Sicherheitsaufsicht nicht vollständig gewährleisten können: Afghanistan, Angola (mit Ausnahme einer Fluggesellschaft, für die Beschränkungen und Auflagen gelten), Benin, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Dschibuti, Äquatorialguinea, Eritrea, Gabun (mit Ausnahme von zwei Fluggesellschaften, für die Beschränkungen und Auflagen gelten), Indonesien (ausgenommen vier Fluggesellschaften), Kasachstan (mit Ausnahme von Air Astana, die heute von der Liste gestrichen wurde), die Kirgisische Republik, Liberia, Libyen, Mosambik, Nepal, São Tomé und Príncipe, Sierra Leone, Sudan und Sambia. Zudem sind in der Liste mit Iraqi Airways (Irak) und Blue Wing Airlines (Suriname) aufgrund von Sicherheitsbedenken zwei einzelne Luftfahrtunternehmen aufgeführt. Insgesamt ist somit 230 Fluggesellschaften der Betrieb im EU-Luftraum vollständig untersagt.

Darüber hinaus enthält die Liste sieben Luftfahrtunternehmen, die die EU aufgrund von Betriebsbeschränkungen nur mit bestimmten Flugzeugmustern anfliegen dürfen: Afrijet und SN2AG (Gabun), Air Koryo (Demokratische Volksrepublik Korea), Air Service Comores (Komoren), Iran Air (Iran), TAAG Angolan Airlines (Angola) und Air Madagascar (Madagaskar).

EU-Kommission