BER: Brandschutzexperten waren gar keine

Arbeiter kontrollieren die Kabelverlegung im BER-Terminal (© O. Pritzkow)
Arbeiter kontrollieren die Kabelverlegung im BER-Terminal (© O. Pritzkow)

BER und kein Ende: Wie sich jetzt herausstellte, haben Vertragsfirmen Mitarbeiter als Brandschutzexperten ausgegeben, obwohl entsprechende Nachweise fehlten. Dies soll sich seit 2012 so abgespielt haben, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller auf eine parlamentarische Anfrage der Piraten. Dabei berief er sich auf Angaben von Flughafen-Chef Karsten Mühlenfeld. Der Aufsichtsratschef Müller relativierte dann und sprach von Einzelfällen im einstelligen Bereich.

Eigentlich sollten die Eignungsnachweise bei der Auftragsvergabe überprüft werden und natürlich auch bei Personalwechseln. Warum dies nicht ausreichend geschehen ist, muss noch geklärt werden.

Der BER geriet zuletzt durch falsch errichtete Brandschutzwände und zu schwere Deckenlüfter in die Schlagzeilen.

Der Hauptstadtflughafen BER sollte zuletzt am 3. Juni 2012 eröffnet werden. Wenige Wochen zuvor wurde der Termin abgeblasen, da der Brandschutz nicht ausreichend gewährleistet war. Später stellte sich heraus, dass auch Kabeltrassen überbelegt waren. Bis heute gibt es keinen neuen Termin. Die Brandschutzanlage wird derzeit in Teilbereiche zerlegt. Wegen der andauernden Verzögerungen hat der FBB-Aufsichtsrat kürzlich den Ausbau des alten Standorts Schönefeld beschlossen und mit Planungen für mehr Kapazitäten am BER begonnen.

Die Geschäftsleitung hält aktuell am Zeitraum „2. Jahreshälfte 2017“ fest. Dazu muss der Bau aber im März 2016 fertig gestellt sein, um mit den Abnahmen beginnen zu können. Durch die jüngste Insolvenz des Gebäudeausrüsters Imtech wurde der BER abermals zurückgeworfen, so dass die bauliche Fertigstellung zum März 2016 fraglich erscheint.

European-Aviation.net