DLR stellt Forschungsschwerpunkte für 2016 vor

Forschungsflugzeug A320 ATRA (© DLR)
Forschungsflugzeug A320 ATRA (© DLR)

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat heute in Berlin einen Ausblick auf das Forschungsjahr 2016 gegeben. Anbei der Auszug im Bereich Luftverkehr:

Die „Joint Technology Initiative Clean Sky 2“ der Europäischen Union soll bis 2024 technologische Entwicklungen für eine umweltfreundliche Luftfahrt entscheidend voranbringen. „Clean Sky 2“ umfasst drei „Integrated Aircraft Demonstrator Platforms“, drei „Integrated Technology Demonstrators“ sowie mehrere sogenannte „Transversal Activities“ beispielsweise im Bereich „Small Air Transport“ – neue, umweltfreundlichere Luftfahrttechnologien für die nächste Generation von Fluggeräten. Das DLR leitet im Rahmen von „Clean Sky 2“ den Bereich der Technologiebewertung und Technologiefolgenabschätzung, in dem Auswirkungen der „Clean Sky2“-Technologien in Hinblick auf Umwelt, Gesellschaft und Wettbewerbsfähigkeit untersucht werden. Ziel ist es, durch die Bewertung den beteiligten Partnern kontinuierlich Rückmeldung über den längerfristigen Nutzen der in „Clean Sky 2“ entwickelten Technologien zu geben und den Gesamterfolg der Initiative in allen drei Facetten – Umwelt, Gesellschaft und Wettbewerbsfähigkeit – realistisch einschätzen zu können.

Fluglärmwirkung im Realitätscheck

Das Projekt „MIDAS“ (Maßnahmen und Instrumente des Aktiven Schallschutzes bei Fluglärm) zielt darauf ab, einen Katalog sinnvoller Maßnahmen für den aktiven Schallschutz zu erstellen. Unter anderem führt das DLR 2016 weltweit erstmalig im Rahmen des Projekts eine Studie zur Untersuchung der nächtlichen Fluglärmwirkung auf den Schlaf von Kindern durch. Weiterhin erprobt das DLR im Simulator AVES (Air VEhicle Simulator), in Flugversuchen mit dem A320 ATRA (Advanced Technology Research Aircraft) sowie im Regelbetrieb des Frankfurter Flughafens ein Piloten-Assistenzsystem für lärmoptimierte Anflugverfahren.

DLR Gulfstream G550 HALO (© O. Pritzkow)
DLR Gulfstream G550 HALO (© O. Pritzkow)

Klimaforschung am Nordpolarkreis

Mit den Forschungsmissionen „POLSTRACC“, „GW-LCYCLE“ und „SALSA“ soll Anfang 2016 in mehrwöchigen Flugversuchen erkundet werden, wie die Zusammensetzung der Atmosphäre in der Nordpolarregion variiert. Vom schwedischen Kiruna aus werden mit den Forschungsflugzeugen HALO und Falcon des DLR Messflüge unternommen, um bisher noch unzureichend verstandene Aspekte der Wolkenphysik in Polarregionen, des Transports von Spurenstoffen und der dynamischen Kopplung zwischen unterer und mittlerer Atmosphäre zu untersuchen. Dafür wird HALO DLR-seitig mit einem Ozon- und Wasserdampf-LIDAR-System (Light Detection And Ranging), einem Massenspektrometer und einem Stickoxid-Detektor ausgerüstet. Die Falcon verfügt über ein Wind-LIDAR, weitere Spurengasinstrumente und ein Spektrometer, welches Luftleuchten in 85 Kilometer Höhe untersucht. Bei einigen Flugexperimenten fliegen HALO und Falcon übereinander in Formation, um ein möglichst vollständiges Bild der atmosphärischen Bedingungen zu erzielen.

DLR

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